2025-04-07
Vorab möchte ich anmerken, dass es sich bei diesem Erfahrungsbericht um meine subjektive Erfahrung/Wahrnehmung handelt. Jede kann einen Aufenthalt im Moorbad Bad Großpertholz anders empfinden.
Gleich am Anfang möchte ich hervorheben, dass ich persönlich das gesamte (überwiegend weibliche) Team als sehr zuvorkommend, sensibilisiert und bemüht wahrgenommen habe, was den Aufenthalt dort besonders angenehm machte.
Der Schwerpunkt der Behandlungen liegt bei den Heilmooranwendungen, die anfangs ohne entsprechende Vorerfahrung schon gewöhnungsbedürftig sind. Die Moorpackungen empfand ich als entspannend, dabei wird einem das Moor direkt auf die (nackte) Haut aufgetragen. Das Moorbad war für mich beim ersten Mal zu heiß und auch zu fordernd für meinen Körper, der unmittelbar darauf reagiert hat. Die weiteren Male gewöhnte ich mich etwas daran.
Neben den allgemeinen Trainings, die gemeinsam mit anderen Kurgästen stattgefunden haben, wie etwa Ausdauertraining auf dem Heimtrainer, Kraftübungen (meist in Form eines Zirkeltrainings), LWS- bzw. HWS-Trainings und Entspannungseinheiten, gab es für uns, Endometriose-Betroffene, auch eigene Therapien. So hatten wir u.a. eigene Endometriose-Gesprächsrunden, einen Sexualworkshop, eine Einheit Polyvagal-Yoga und mehrere Einheiten für Beckenbodengymnastik.
Da ich neben Endometriose – wie vermutlich manch andere Betroffene auch – zusätzlich an starken Darmproblemen und Unverträglichkeiten leide, möchte ich auch etwas zum Essen vor Ort berichten. Die Diätologin hat wochenweise einen eigenen Plan mit mir ausgearbeitet, um sicherzustellen, dass das Essen für mich verträglich ist. Sie hat sich dabei sehr viel Zeit genommen, mich ausreichend beraten und mir zusätzlich weitere Kontaktdaten für Anlaufstellen in der Steiermark gegeben. Das Essen selbst war vielfältig und schmeckte mir gut. Es gab zudem die Möglichkeit für uns Betroffene kostenlos eine BIA-Messung durchführen zu lassen, bei der die Körperzusammensetzung bestimmt und im Anschluss mit der Diätologin besprochen wurde.
Zur Kureinrichtung selbst lässt sich sagen, dass es ein eher kleines, aber feines Haus ist. Man muss nicht von einer Therapie zur nächsten hetzen, sondern hat genug Freizeit, um sich zwischen den Einheiten zu erholen, was vor allem nach den Mooranwendungen mMn auch notwendig ist. Zur Ausstattung des Zimmers möchte ich berichten, dass es leider keinen Kühlschrank in meinem Zimmer gab, sodass ich meine Medikamente auf dem Balkon lagern und kühlen musste. Einen Wasserkocher würde man als Endometriose-Betroffene auf Wunsch jedoch erhalten.
Fazit: Die GVA war für mich persönlich eine erholsame Auszeit vom Alltag. Meine Schmerzen sind zwar nicht verschwunden, aber ich konnte zumindest einige wertvolle Tipps zum Umgang mit der Erkrankung Endometriose und Methoden zur Schmerzreduktion für mich mitnehmen. Besonders geschätzt habe ich die Ruhe und Natur im Waldviertel. Als besonders bereichernd habe ich auch den intensiven Austausch mit anderen Betroffenen wahrgenommen.
Erfahrungsbericht von Lena
Admin - 16:08:05 | Kommentar hinzufügen
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